Zweiteilige Serie über moderne Home-Office-, Onboarding und Teilzeit-Modelle. Teil 2: Smart Start und Flexwork
Neuer Job, volle Power oder halber Tag, ganzes Pensum – es gibt Stationen im Berufsleben, die extrem fordernd sind. Unsere anspruchsvolle Arbeitswelt kann diese Belastungen noch verstärken. Wenn Unternehmen Mitarbeitende mit gezielten Einarbeitungs-Maßnahmen und Teilzeit-Vereinbarungen unterstützen, profitieren alle Seiten.
Krafträuber Jobstart
Es kriselt an allen Stellen – nicht nur die Wirtschaft verliert immer mehr an Kraft, auch Fach- und Führungskräfte. Die aktuelle PINKTUM Studie zeigt, dass sich knapp zwei Drittel energielos und ausgelaugt fühlen. Besonders neue Mitarbeitende haben ein deutlich niedrigeres Kraftniveau als Kolleginnen und Kollegen, die schon länger dabei sind. Eigentlich kaum überraschend: Das Verständnis von Aufgaben und Arbeitsprozessen, das Einfinden ins Team und eine neue Rolle, der Wunsch, sich zu beweisen – all das ist aufregend, aber auch anstrengend. Läuft in dieser sensiblen Phase etwas schief, fühlen sich viele schnell entmutigt und manche werfen ganz das Handtuch.
Einsteiger fühlen sich deutlich kraftloser

Onboarding fängt schon vor dem ersten Arbeitstag an
Eine systematische Einführung stärkt Engagement und Eigeninitiative von neuen Mitarbeitenden. Neue Mitarbeitende werden dadurch auch von Anfang an ans Unternehmen gebunden. Angesichts des Fachkräftemangels und der hohen Kosten von Neueinstellungen wird strukturiertes Onboarding zur unverzichtbaren Maßnahme.
So unterstützen Sie den Einstieg
- Ablauf organisieren
Legen Sie alle Schritte fest, die neuen Mitarbeitenden die Einarbeitung erleichtern. Stellen Sie bereits vor dem eigentlichen Start Informationen über Aufgaben und Unternehmenskultur zur Verfügung und steigern Sie damit Vorfreude und Vertrauen. - Präsenzpflicht für zu Beginn festlegen
Sorgen Sie dafür, dass in den ersten Tagen das gesamte Team anwesend ist, damit die soziale Integration gelingen kann. Neue Kollegen verunsichert, wenn sie im Büro allein auf sich gestellt sind, weil alle anderen im Home-Office arbeiten. - Klare Anlaufstellen definieren
Informieren Sie kompakt darüber, wo Hilfe und Ressourcen zu finden sind. Immer wieder fragen zu müssen, wo etwas ist oder wer was verantwortet, raubt Kraft und Zeit. - Onboarding Mentor vermitteln
Stellen Sie Einsteigern während der wichtigen ersten 100 Tage einen Ansprechpartner aus der gleichen Hierarchieeben zur Seite, an den sie sich statt ihrer Führungskraft wenden können. - Für regelmäßige Gespräche sorgen
Vereinbaren Sie gleich zu Beginn feste Termine, um Fortschritte und Herausforderungen zu besprechen - Neue Perspektiven nutzen
Bitten Sie neue Mitarbeitende, Beobachtungen und Verbesserungsvorschläge in einem separaten Termin mitzuteilen und profitieren Sie von einem frischen Blick auf Ihr Unternehmen.
Auch Part-Time geht an die Reserven
Wer seltener da ist, wird manchmal übersehen: Teilzeitkräfte kämpfen häufig mit vielen zusätzlichen Herausforderungen. Sie sind oft weniger ins Team integriert, da sie Meetings und informelle Gespräche verpassen. Werden bei Planungen und Projekten nicht berücksichtigt und haben geringere Weiterbildungs- und Karrierechancen – oder aber machen Überstunden, um ihre Aufgaben überhaupt zu schaffen. Gleichzeitig bewältigen die meisten Care-Arbeit in Form von Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen, was ohne Unterstützung zu Überforderung führen kann.
Ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten fühlt sich eher bis sehr kraftlos

Teilzeit ist Teilhabe
Die meisten Teilzeitkräfte sind außerordentlich motiviert – sie tragen wesentlich zum Erfolg bei, wenn ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Unternehmen sollten deshalb ein Umfeld schaffen, das sie in ihrer die Work-Life-Balance und ihrer beruflichen Entfaltung unterstützt.
So fördern Sie Teilzeitkräfte
- Stundenzahl einhalten
Stellen Sie sicher, dass ein Teilzeitjob nicht zur Vollzeitstelle wird. Wenn zu viel gearbeitet wird, kann ein Ausgleich oder eine Anpassung nötig werden. - Meetings flexibler gestalten
Schaffen Sie mehr Integration durch virtuelle Updates und die Anpassung von Terminen. Stimmen Sie die wichtigsten Meetings mit Kita-Zeiten, Stundenplänen und anderen Verpflichtungen ab. - Chancengleichheit sicherstellen
Etablieren Sie gleichberechtigte Anerkennungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für Teilzeitkräfte: Teilen Sie z. B. ein Ganztagesprogramm auf zwei Vormittage auf oder bieten Sie ein halbtägiges Talentprogramm an. - Job Sharing
Aus einer Vollzeitstelle können auch zwei Teilzeit-Arbeitsplätze werden. Der Aufgabenbereich wird von zwei Personen bearbeitet – und es kommt oft sogar mehr dabei heraus als vorher!
Andreas Kaufmann (Equity Partner, PAWLIK Consultants): „Umfassendes Onboarding und strukturierte Teilzeitvereinbarungen stärken die Motivation und Zufriedenheit einzelner und damit ganzer Teams. Das macht sie auch zu einem Erfolgsfaktor in der Personalarbeit, funktioniert aber nur, wenn individuelle Bedürfnisse und betriebliche Anforderungen in Einklang gebracht werden können.
Ich begleite Sie gern bei der Konzeption und Umsetzung von Modellen,
die zu Ihrem Unternehmen passen.„
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