Zweiteilige Serie über moderne Home-Office-, Onboarding und Teilzeit-Modelle.
Was zählt eigentlich mehr: Termingerechte und hervorragende Leistungen – oder wo und wann sie zustande kommen? Klar ist: Starre Präsenz-Vorgaben sind nicht mehr zeitgemäß.
Eine immer anspruchsvollere Arbeitswelt erfordert flexible Home-Office-, Onboarding und Teilzeitmodelle, von denen alle Seiten profitieren.
Der Alltag frisst Energie
Keine Frage – Kraft ist die Voraussetzung für produktive und zufriedene Teams. Aber davon haben Führungskräfte und Mitarbeitende kontinuierlich weniger.
Erschöpfung und Orientierungslosigkeit nehmen in unserer globalisierten, komplexen und unvorhersehbaren Welt stetig zu, wie die aktuelle Studie des PINKTUM Institute zeigt. Fast zwei Drittel der Befragten haben danach weniger Kraft als noch vor drei Jahren.
Gleichzeitig ist der Druck im internationalen Wettbewerb unverändert hoch. Um langfristig produktiv zu bleiben, müssen Zusammenarbeit und Arbeitszeit anders gestaltet werden.
Starre Regeln stressen
Denn, auch das ein Ergebnis der Studie, eine reine Präsenzpflicht im Büro wirkt sich negativ auf die Zufriedenheit aus. Mitarbeitende haben während der Pandemie besonders die Vorteile des Home-Office schätzen gelernt. Flexiblere Arbeitszeiten geben mehr Freiheit, den Spagat zwischen Job und Familie zu schaffen, Termine einfacher zu organisieren und Aufgaben entspannter zu meistern. Die Möglichkeit, den Alltag selbstbestimmter zu gestalten, reduziert Stress und steigert Motivation.
Wenn Unternehmen mit dem Verweis auf bessere Kommunikation und Arbeitskultur vor Ort verstärkt wieder auf eine Rückkehr ins Büro setzen, wird das von vielen als weitere Belastung für die Work-Life-Balance empfunden.
Ausschließliche Arbeit vor Ort macht unzufrieden

Bei den Befragten, die ausschließlich im Büro arbeiten und keine Option auf mobiles Arbeiten haben,
ist der Anteil an eher bis sehr unzufriedenen fast doppelt so hoch wie bei denjenigen, die diese Möglichkeit haben.
Flexibilität bei Arbeitszeiten gibt Kraft
Die Debatte ums Back to Office spiegelt die breiten Diskussionen darüber wider, wie Arbeit und Flexibilität vereinbart werden können. Letztlich geht es darum, einen Arbeitsrhythmus zu finden, der Führungskräften und Mitarbeitenden Kraft gibt, statt sie zu nehmen. Unternehmen sollten die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden ernst nehmen und ein individuelles Remote-Modell anbieten.
Was Mobiles Arbeiten unterstützt:
- Absprachen anpassen
Remote Regeln sollten verbindlich, aber nicht starr sein. Denn ob wichtige Präsentation oder krankes Kind: Das Leben ist nicht vollends planbar. Daher sollte man sie von Woche zu Woche variieren, da zu enge Vorgaben kraftraubend wirken können. - Arbeitsmodelle am Team orientieren
Was vor Ort getan muss und was remote erledigt werden kann, hängt von den jeweiligen internen Anforderungen ab. Die Regeln sollten deshalb immer auf Teamebene festgelegt werden. - Führungsverständnis angleichen
Vertrauen ist besser als Kontrolle, Ergebnisse wertvoller als Anwesenheit. Mitarbeitende möchten von ihren Chefs wertschätzend und auf Augenhöhe behandelt werden. Top-Down-Management wird als überholt und Stressfaktor empfunden. - Büro neu denken
Menschen sind soziale Wesen, Gemeinschaft gibt Kraft. Präsenz muss wieder attraktiver werden und Büros müssen mehr sein als bloße Wirkungsstätte, sondern Treffpunkte, Orte des Austausches und Zusammenseins. - Verweigerer zurückholen
Manche Mitarbeitende wollen gar nicht mehr ins Büro – dabei kann auch die
ausschließliche remote Arbeit ohne direkte Kontakte Kraft kosten. Unternehmen sollten hartnäckige Verweigerer von einem hybriden Modell zwischen Home-Office und Office überzeugen. - Work-Care-Balance schaffen
Eltern und pflegende Angehörige befinden sich in einer Hochdruckphase des Lebens. Flexible Modelle speziell für diese Zeiten ermöglichen ihnen die bessere Vereinbarung von Beruf und Care-Arbeit und reduzieren ihre ohnehin schon hohe Belastung.
Andreas Kaufmann (Equity Partner, PAWLIK Consultants): „Ein durchdachtes Hybridmodell fördert Zufriedenheit und Engagement von Mitarbeitenden und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
Es muss nach individuellen Anforderungen, Zielsetzungen und der jeweiligen Kultur gestaltet werden. Ich begleite Sie gern bei der Konzeption und Umsetzung.“