Von einer Krise in die nächste
Auch wenn Erschöpfung immer individuell erlebt wird, ist es offenbar die Vielzahl und Komplexität an Belastungen, die viele Menschen Kraft kostet. Die Studie „Heute bin ich krank“ hat gezeigt, dass die globalen Dauerkrisen und die fehlende Lösungskompetenz der Politik als extrem kräftezehrend empfunden werden. Dazu kommen Herausforderungen durch die fortschreitende Digitalisierung, der eklatante Fachkräftemangel, Kostendruck und Optimierungsbedarf in vielen Branchen sowie ein genereller Wertewandel in der Arbeitswelt.
Jüngere Generationen sind nicht mehr so mit ihrer Arbeit verheiratet wie die Älteren, nehmen ihre eigenen Bedürfnisse wichtiger und lassen sich auch eher krankschreiben.
Mentale Fitness fördern
Unternehmen müssen ein Bewusstsein und Lösungen für diese Problematiken entwickeln, um ihrer Fürsorgepflicht gerecht zu werden und zu verhindern, dass Erschöpfung und Krankenzahlen noch schneller steigen. Denn klar ist: Viele Menschen sind nach Jahren des Wohlstands und Wachstums den Umgang mit Krisen nicht mehr gewohnt. Ihre Verunsicherung blockiert Selbstzugang und Selbststeuerung in schwierigen Situationen und verhindert die dazu nötige Gelassenheit.
Es gilt, sie dabei zu unterstützen, mentale Fitness aufzubauen, um in einem sich ständig verändernden Umfeld resilient und flexibel zu bleiben.
Krafträuber identifizieren …
Der erste Schritt zur Förderung von Widerstands- und Anpassungsfähigkeit ist eine Bestandsaufnahme
potenzieller Gefahren und Belastungen am Arbeitsplatz
über eine Gefährdungsbeurteilung. In einem systematischen Prozess werden physische als auch psychische Faktoren berücksichtigt, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden beeinträchtigen können. Gezielt eingesetzt, kann sie über die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen hinaus maßgeblich zur psychologischen Sicherheit und zu Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden beitragen.
… Kraftquellen erschließen
Darüber hinaus können regelmäßige Umfragen wie eine erweiterte Energiemessung und Persönlichkeitsanalysen einen objektiven Einblick in die Verfassung von Mitarbeitenden geben. Sind Krafträuber und Kraftquellen erfasst und transparent, lassen sich Lösungen für einzelne und Teams schaffen.
So kann ein individuelles Coaching dabei unterstützen, Selbstreflexion und Selbstregulation zu fördern, besser mit Stress umzugehen und die eigenen Potenziale voll auszuschöpfen. Aber auch über spezielle Trainings für Teams lassen sich neue Kompetenzen lernen und kraftfördernde Routinen schaffen. Eine besondere Rolle kommt Führungskräften dabei zu: Denn sie müssen solche Prozesse initiieren, begleiten und mit aufmerksamer Wertschätzung kommunizieren, damit Mitarbeitende mit Kraft und Zuversicht in die Zukunft blicken können.
Tipps für mehr mentale Fitness
- Negative Gedanken stoppen, sich auf eigene Stärken konzentrieren
- Veränderungen akzeptieren und Wandel positiv bewerten
- Selbstgespräche führen und sich bestärken
- Pausen einplanen und aktiv zur Entspannung nutzen z.B. spazieren gehen und bewusst atmen
- Dankbarkeit praktizieren – ein Journal führen
Kraftvoll statt krank:
Hintergrundinfos zur Blog-Serie und der Studie
„Heute bin ich krank“ finden Sie hier.