Empfinden beeinflusst Befinden
Die Krisenpermanenz führt dazu, dass Menschen immer
kraftloser werden und sich schneller und öfter krankmelden als früher – das hat die Studie „Heute bin ich krank“ eindrucksvoll gezeigt. Sie belegt aber auch, wie stark soziale Aspekte die Einstellung zur Krankschreibung beeinflussen können: So geben 59 Prozent der Befragten an, oft auch dann zu arbeiten, wenn sie sich nicht gut fühlen. Allerdings nicht vorrangig aus Verpflichtung ihrem Job oder dem Unternehmen gegenüber. Die wichtigsten Gründe sind das Gefühl, gebraucht zu werden (86%) und die Kollegen nicht hängen lassen zu wollen (82%). Auch Ängste spielen eine Rolle: Jeder Dritte geht aus Furcht vor seiner Führungskraft angeschlagen zur Arbeit.
Teamgeist gibt Kraft
Diese Zahlen sollten Unternehmen hellhörig machen – zeigen sie doch, wie nötig es ist, Teilhabe und Teamarbeit zu unterstützen.
Der Eindruck, allein vor Herausforderungen zu stehen, lähmt viele Mitarbeitende. Wenn Führungskräfte ihnen vermitteln können, welchen Anteil sie an der Gesamtleistung haben, steigert sich das wichtige Gefühl, gebraucht zu werden. Ein angstfreies Klima, das von einem wertschätzenden offenen Umgang mit Fehlern geprägt ist, und in dem man auch um Hilfe bitten kann, sorgt für mehr gegenseitiges Verständnis, verbesserte Beziehungen und effektivere Zusammenarbeit.
Wir-Gefühl braucht Raum
Im Alltag lässt sich mit einfachen Maßnahmen schon viel bewegen – zum Beispiel, indem in Meetings alle zu Wort kommen und Teams aktiv in die interne Kommunikation eingebunden werden. Allerdings: Gemeinschaft, Teamkultur und die Identifikation mit dem Unternehmen leben vom „Vor-Ort-Sein“. Nirgendwo können Teammitglieder – gerade auch unterschiedlicher Generationen – einfacher von ihren jeweiligen Stärken profitieren und lernen. Auch aus diesen Gründen holen immer mehr große Unternehmen ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurück. Allerdings erzeugen Druck und Zwang beim „Zurück ins Büro“ meist erheblichen Widerstand und stellen einen Balanceakt für Führungskräfte dar.
Individuelle Lösungen statt Königsweg
Die Präsenz im Alltag muss neu gedacht, individuell ausgehandelt und flexibel gehandhabt werden, damit sie für Mitarbeitende attraktiv ist. Dabei kann es hilfreich sein, Employee Personas zu erstellen und auf dieser Basis passgenaue Konzepte zu entwickeln. Auch eine Clusterung der Arbeitsorganisation in „Allein“ und „Gemeinsam“ sowie die Vereinbarung fester Bürotage bietet sich an. In jedem Fall sollte man sich nicht zu früh auf einen Weg festlegen, sondern auch die eigenen Teams auffordern, selbst zu experimentieren. Denn wenn alle ihre Erfahrungen teilen, sammeln und daraus lernen, wird auch das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt.
Gemeinschaft und Präsenz fördern
PAWLIK unterstützt Sie im Rahmen des Kraftrades im Handlungsfeld Zusammenarbeit stärken mit Trainingsangeboten, die auf Ihr Unternehmen und Sie zugeschnitten sind, beispielsweise mit einem speziellen Coaching zu transformativer Führung.
Tipps: Führen mit Feingefühl
Als Führungskraft können Sie die Zusammenarbeit von Teams stärken, indem Sie
- die individuellen Stärken, Interessen, Kompetenzen, Talente und das Werteverständnis einzelner wahrnehmen
- sicherstellen, dass jeder im Team die jeweils unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen versteht und respektiert
- darauf achten, dass Teammitglieder sich gegenseitig in ihrer Leistung ergänzen
- dafür sorgen, dass eine Teamkultur entsteht, in der alle zusammen mehr schaffen als einer allein
- authentisch agieren und kommunizieren
- Mitarbeiter durch Job Crafting fördern und sie darauf hinweisen, sich im Sinne einer zufriedenen und sinnstiftenden Leistungserfüllung neben fachlicher Kompetenz auch auf Faktoren wie Growth Mindset, Emotionalität, psychisches und physisches Wohlbefinden zu fokussieren
Kraftvoll statt krank:
Hintergrundinfos zur Blog-Serie und der Studie
„Heute bin ich krank“ finden Sie hier.