Am 21. März ist der Internationale Tag gegen Rassismus – ein Moment des Innehaltens. Doch nicht nur heute sollten wir uns fragen: Wie tief sitzt Rassismus in unserem Alltag? Wie oft reden wir ihn klein, wie oft übersehen wir ihn einfach?
Oft kommt er harmlos daher, verkleidet als freundliche Neugier oder unbeholfenes Kompliment. Doch genau das ist das Problem: Alltagsrassismus bleibt für viele unsichtbar – es sei denn, man ist selbst betroffen. Dann wird er zum täglichen Begleiter, zur subtilen, aber stetigen Erinnerung daran, dass man irgendwie nicht dazugehört.
💬 „Woher kommst du wirklich?“
💬 „Bekommst du überhaupt Sonnenbrand?“
💬 „Ich wäre auch gerne immer so schön braun wie du!“
Klingt harmlos? Vielleicht. Doch diese Fragen und Aussagen transportieren eine unterschwellige Botschaft: Du bist anders.
Das sind keine Einzelfälle. 2022 gaben 17 % der Menschen in Deutschland an, in den letzten fünf Jahren rassistische Diskriminierung erlebt zu haben. Jede sechste Person. Und die Dunkelziffer? Wahrscheinlich viel höher.
Umso wichtiger ist es, den Betroffenen wirklich zuzuhören, ihre Perspektiven ernst zu nehmen und ihnen eine Stimme zu geben, anstatt vorschnell abzuwiegeln oder sich zu rechtfertigen.
Der Internationale Tag gegen Rassismus ist eine Einladung, sich selbst und sein Umfeld kritisch zu hinterfragen:
❓ Welche unbewussten Vorurteile trage ich mit mir herum?
❓ Wie reagiere ich, wenn ich jemanden unbeabsichtigt verletze?
❓ Bleibe ich still oder werde ich aktiv, wenn ich Rassismus beobachte?
Rassismus geht uns alle an – auch Unternehmen
In Zeiten, in denen Vielfalt und Inklusion großgeschrieben werden, reicht es nicht, nur die gesetzlichen Mindeststandards einzuhalten. Unternehmen stehen in der Verantwortung, Haltung zu zeigen. Nicht mit PR-Floskeln, sondern mit echten Veränderungen.
Inklusive Unternehmenskultur als Basis
Glaubwürdiges Engagement beginnt von innen. Eine Unternehmenskultur, die Raum für offene Diskussionen und Sensibilisierung schafft, ist der erste Schritt. Diversity-Programme, Antidiskriminierungsrichtlinien und Schulungen sind keine „Extras“ – sie sind essenziell. Denn nur, wenn Unternehmen ihre Mitarbeitenden aktiv einbinden und sensibilisieren, können sie nachhaltig etwas bewirken.
Ethische Leitlinien statt wohlklingender Statements
Es geht nicht darum, sich politisch zu positionieren, sondern klarzumachen: Respekt und Offenheit sind nicht verhandelbar. Unternehmen, die echte Veränderung wollen, müssen ihre Werte nicht nur nach außen tragen, sondern sie auch leben. Das bedeutet: aktiv werden, zuhören, hinterfragen und handeln.
Denn gegen Rassismus zu sein, reicht nicht. Man muss auch etwas dagegen tun.
Ihr sucht nach weiteren Impulsen zu diesem wichtigen Thema? Yvonne Kahl ist hier gerne eure Ansprechpartnerin.