Digitale Plattformen: Produkt, Regal oder Hybrid? – 5 Fragen zur Ansatzwahl

“Welcher Plattformansatz passt am besten zu meinem Geschäftsmodell?” …ist nun die Frage, die sich plattforminteressierte Unternehmen stellen werden. Hierzu haben wir 5 konkrete Fragen gestellt, die helfen, Entscheidungen zum richtigen Ansatz auf dem Weg in die Plattformökonomie zu erleichtern:

1. Wie stark ist meine eigene Marke und ihre Kundenakzeptanz?

„Eine starke Marke ist das höchste Gut eines Unternehmens“. Dies gilt insbesondere beim Einstieg ins Plattform-Business.

Um den Weg in die Plattformökonomie zu ebnen und eine eigene digitale Plattform (Hybrid/Regal) aufzubauen oder doch „nur“ Plattformteilnehmer (Produkt) zu sein, ist es wichtig, die Breite der Kundenbasis und die Stärke der Marke zu identifizieren. Denn eines ist sicher, Bekanntheit und Vertrauen sind Assets, die etablierte Unternehmen den Tech-Start-Ups voraushaben.

Unternehmen mit einer Vielzahl an Bestandskunden können ihre Kundenbindung stärken, wenn sie weitere Produkte anderer Unternehmen auf ihrer Plattform anbieten. Dadurch können Plattformbetreiber wertvolle Einblicke in die Kundenpräferenzen erhalten und das eigene Produkt-Portfolio basierend darauf weiterentwickeln.

Unternehmen mit einer weniger breiten Kundenbasis, aber qualitativ hochwertigen Produkten, können einen Mehrwert aus der Teilnahme an fremden Plattformen generieren (Produkt). Dieser Vertriebskanal ist zumeist günstiger als der Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzwerks und verschafft dem noch „unbekannten Unternehmen“ unerwartete neue Möglichkeiten bei der Kundengewinnung.

2. Welche Vertriebskanäle nutzen wir aktuell?

„Wer die Kundenschnittstelle besetzt, ist nur noch einen Tick zur Plattformlösung entfernt.“

Erfolgt der Vertrieb der Produkte ohnehin über eigene Kanäle (Direktvertrieb) und die Kundenakzeptanz ist ebenfalls hoch, besitzen Unternehmen beste Voraussetzungen für den Aufbau einer eigenen digitalen Plattform.

Nutzen Unternehmen jedoch vorwiegend andere Kanäle (indirekten Vertrieb) bzw. vertreiben ihre Produkte über einen „Zwischenhändler“, zahlt sich auch die alleinige Teilnahme (Produkt) an einer Plattform aus, da diese keine höheren Distributionskosten als andere Vertriebskanäle erfordern. Wer sich jedoch langfristig mit der Rolle des Lieferanten begnügt, läuft Gefahr, im falschen Regal zu landen und vom Kunden übersehen zu werden.

3. Wie digital (affin) sind unsere Produkte und Mitarbeiter?

„Eine Plattform ist viel mehr als eine Technologie, eine gewisse Digitalkompetenz ist unumgänglich.“

Für die Wahl des bestmöglichen Ansatzes ist auch der digitale Reifegrad eines Unternehmens ausschlaggebend:

Einerseits hat das Unternehmen einen Vorteil, insofern man die firmeneigenen Produkte bereits online abschließen kann. Eine Plattform setzt dies voraus, schließlich arbeitet sie online und nicht analog auf einem Marktplatz.

Andererseits ist es wichtig, dass die Unternehmenskultur zum Geschäftsmodell der „Digitalen Plattform“ passt. Da das Wort „digital“ bereits im Trendwort „Digitale Plattform“ enthalten ist, gehört insbesondere das individuelle sowie organisationale digitale Mindset der Mitarbeiter zu einer erfolgreichen Implementierung eines digitalen Plattformgeschäftsmodells. Die Bereitschaft für Veränderungen ist eine zentrale Voraussetzung auf dem Weg in die Plattformökonomie.

4. Wie innovativ und agil ist unser Unternehmen?

„Digitale Plattformen schaffen wertvollen Nährboden für den eigenen Innovationsprozess.“

Amazon, Facebook, Google, Check24 – was haben alle diese Unternehmen gemeinsam? Ja, sie sind Plattformunternehmen, aber nicht nur das: sie sind zudem äußerst innovativ. Amazon z. B. nutzt jeden neuen Markttrend, um an der Spitze zu bleiben, ob Big Data, Machine Learning oder IoT. Amazon springt nicht nur auf den Zug auf, sondern das Ziel ist es stets: ihn zu lenken.

Deshalb ist für uns eines sicher: Die Plattformökonomie stellt einen Paradigmenwechsel dar. Nur Unternehmen, die zu grundlegenden Veränderungen ihres Geschäftsmodells bereit sind, werden mit einer Plattformlösung Erfolg haben.

5. Wie konkurrenzfähig sind unsere Preise?

„Die Preisführerschaft ist die beste Voraussetzung für die Teilnahme am Plattformgeschäftsmodell

Aufgrund der gegebenen Transparenz von Digitalen Plattformen haben Kunden die Möglichkeit, verschiedene Anbieter des gleichen Produktes miteinander zu vergleichen: der erste Blick geht hier fast immer auf den Preis. Sind Produkte oder Dienstleistungen höher bepreist, geht der zweite Blick auf die Qualität der Produkte bzw. die Kundenakzeptanz und die Markenstärke.

Einen Vorteil haben insbesondere Unternehmen, die Preisführer in ihrer Nische sind, da sie als Produktlieferant im Plattformgeschäft durch den Verzicht auf ihr eigenes Vertriebsnetz Kostenvorteile erzielen.

Auch Amazon konnte anfangs insbesondere mit seinem Preis-Leistungsverhältnis punkten. So waren die Bücher in ihrem Online-Shop im Schnitt 10 % günstiger als im stationären Handel.

Auch wenn dies insbesondere für den Plattformansatz „Produkt“ spricht, scheuen Sie sich nicht vor der Etablierung einer eigenen digitalen Plattform, denn auch Amazon hat einmal klein angefangen, als Buchhandel, und ist jetzt die wohl bekannteste Plattform der Welt.

Autoren: Stefan Roßbach, Raik Borkowski & Stefan Ruhland

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Studien und Publikationen wie auch Whitepaper oder Best-Practice-Pools sind
die Grundlage der PAWLIK Medical School. Kongresse oder klinikübergreifende Fachgruppen zu spezifischen Themenfelder gehören ebenfalls dazu wie eine
Kooperation mit anderen Einrichtungen wie z. B. Caps & Collars Academy zum
Thema KI oder PINKTUM Institute zum Thema E-Learning.

Education Center

Oftmals braucht es eine formalisierte Weiterbildung für die spezifischen Anforderungen einzelner Aufgaben in der Klinik, von der Rekrutierung über die Personaldiagnostik bis zum Change-Management.

Coaching Center

Die gezielte, flexible Begleitung von Ärzten und Führungskräften in Pflege und Verwaltung sorgt für individuelle Nachhaltigkeit in der Aneignung neuer erfolgreicher Gewohnheiten für den Alltag und die eigene Karriere. Eine Ad-hoc-Hotline kann zeitnah helfen, schwierige Situationen zu meistern.

Training Center

Vielfältige Angebote in Inhalt, Formaten und Lernwegen decken nahezu jeden Bedarf
der persönlichen Entwicklung von Softskills, vom Rising Star Programm über eine klinikspezifische Akademie bis zu flexiblen, wirksamen E-Learnings für alle Menschen
im Krankenhaus.

Executive Club

Ein einzigartiges, exklusives Konzept zur gezielten, individuellen Weiterbildung für
Ärzte und Top-Führungskräfte in Führung, Menschenverstehen und Selbststeuerung,
von der Individualanalyse über Coaching und Selbstlernen bis zu regelmäßigen, inspirierenden Austauschdialogen mit Kollegen:innen zu spannenden Themen und
Top-Experten rund um den Menschen.

Interim Personal-Leitung

Fallweise ist eine Interim-Leitung für die Klinik eine passende Zwischenlösung, um
die operative Personalarbeit vorübergehend zu steuern und/oder die Neuausrichtung
zu gestalten und die Transformation zu begleiten.

Recruiting Excellence

Nur ein ganzheitliches Vorgehen kann passende Menschen für die Klinik erreichen, gewinnen und auch nachhaltig binden: Recruiting Excellence von A bis Z zu verstehen, zu gestalten und zu steuern, ist eine integrierte Kompetenz unterschiedlicher Disziplinen.

Personal-Diagnostik & Assessments

Wer ist der/die „Richtige“ für den Job? Eine fundierte Erfahrung unterschiedlicher Konzepte und Instrumente leitet das für das jeweilige Anforderungsprofil passende Vorgehen und werthaltige Ergebnisse für Kompetenzen und Potenziale.

Executive Search/
Führungskräfte-Rekrutierung

Die oder den „Richtige(n)“ für Ihre Herausforderungen und Ihre Kultur
zu finden braucht Klinik- und Menschen Expertise wie auch langjährige
Erfahrungen im gezielten Vorgehen.

Zusammenschlüsse oder Kooperationen

Um die guten unternehmerischen, wenn auch eher technischen Grundideen
der Vorhaben nicht scheitern zu lassen und nachhaltig zu realisieren, ist ein professioneller, erfahrener Fokus auf die Kultur und Menschen unerlässlich.

Organisationstransformation für alle Neuausrichtungen

Ob Digitalisierung, Revitalisierung oder Sanierung: Erst ein balanciertes
Management von Projekt und Menschen macht den Wandel nachhaltig erfolgreich.

HR Transformation

Die Wirksamkeit der Personalfunktion ist für die Klinik ein,
wenn nicht der Erfolgsfaktor schlechthin und daher fit zu machen
für die anstehenden und zukünftigen Herausforderungen.

New Work

Die Arbeitswelt ist krankenhausgerecht neu zu gestalten, um nachhaltig den Anforderungen des Grundauftrags effektiv und den Bedarfen der Menschen zu entsprechen und letztlich attraktiv und wirksam zu sein.

Patient Experience

Eine konsequente Ausrichtung auf die Patientensicht steuert
die Kommunikation und Interaktion spürbar menschennah
zum Wohlbefinden und systematisch für eine positiver Resonanz.

Employee Experience

Die konzeptionelle Betrachtung des gesamten Mitarbeitenden-Lebenszyklus
leitet die Kommunikation und Wirkung der HR-Arbeit für nachhaltig wirksame
Aktivitäten und Attraktivität der Klinik als Arbeitgeber.

Leitbild

Ein schlüssiges, motivierendes Gesamtkonzept wirkt
nach Innen und Außen als „Nordstern“ für die
Entwicklung einer kraftvollen, attraktiven Klinik.